Montag, 10. August 2015

BENDED SIGHT










Ausstellung "BENDED SIGHT" von Felicitas Rohden

Eröffnung am Freitag, 4. September 2015 um 19 Uhr
Dauer: 5. September bis 2. Oktober 2015

"BENDED SIGHT" – der gebogene Blick


Felicitas Rohden "bended sight"

Kunst und Wissenschaft werden innerhalb unserer Kultur nach wie vor als Gegensätze begriffen. Sie repräsentieren zwei wesentliche Konzepte der abendländischen Kultur in der Moderne: radikale Subjektivität des individuellen Ausdrucks und konsequente Anwendung objektivierbarer Methoden zur rationalen Erkenntnis der Welt. Seit dem 18. Jahrhundert hat sich dieses Verständnis von Kunst und Wissenschaft als Dichotomie herausgebildet, das mit der sorgfältigen Entwicklung von Fachgebieten, wie den Geistes- und Naturwissenschaften und Fachinstitutionen, wie den Universitäten, Akademien und Museen, einhergeht.
Die Wunderkammern und Kuriositätenkabinette des ausgehenden Mittelalters und der folgenden Renaissance zelebrierten die Einheit dieser Gegensätze. Die Gleichzeitigkeit von Ausdruck und Erkenntnis, die Gleichwertigkeit des Gemachten und des Natürlichen waren konstitutiv für Kunst und Weltanschauung der Renaissance. Ganzheitliche und interdisziplinäre Ansätze des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts knüpften an diese integrativen Konzepte an, die vom Jugendstil bis zum Bauhaus die Grundidee des altgriechischen Worts Techne / Τεχνη wiederbelebten, exemplarisch repräsentiert durch einen Kreis von Persönlichkeiten wie Karl Blossfeldt, El Lissitzky oder László Moholy-Nagy. Von der nahezu wissenschaftlichen Naturbeobachtung eines John Constable im späten 18. Jahrhundert bis hin zu der oft beschworenen Fibonacci-Zahlenreihe des Arte Povera Künstlers Mario Merz, der harmonische Relationen zwischen Mathematik und Naturformen würdigte, reichen diese Verbindungen, die keinesfalls frei von einer poetischen Dimension sind.

Felicitas Rohden kann mit ihrem Arbeiten in die Traditionslinie derer gestellt werden, die von einem klar definierten künstlerischen Standpunkt aus eine Affinität zu den Wissenschaften haben. Astronomische, physikalische oder mathematische Strukturen und Ideen liefern das Material für ihre Frage nach der Möglichkeit des Verstehens und der Veranschaulichung universaler Gegebenheiten durch den Menschen. Die Bilder, Skulpturen und Installationen sind in sich wiederum Ergebnis ihrer künstlerischen Forschungsarbeit, die in der optischen Darstellung der Phänomene ihre rhetorischen Strukturen analysiert und auf ihr symbolisches Potenzial hin befragt.
In ihrem neuesten Werk bringt die Künstlerin ein geometrisches Würfelmodell des italienischen Mathematikers Bonaventura Cavalieri (1598 - 1647) räumlich zur Entfaltung. Der auch auf den Gebieten der Optik und Mechanik tätige Wissenschaftler untersuchte hier Beziehungen zwischen den Flächen und räumlichen Volumen von Körpern. Aus drei pyramidialen Elementen besteht der von Felicitas Rohden gewählte Würfel, der eine quadratische Grundfläche in ein Dreieck überführt. Die Künstlerin klappt diese Pyramiden auseinander und verwendet sie als Projektionsflächen der drei Grundfarben des additiven Farbraums und für vergrößerte Reproduktionen von mikrofotografischen Aufnahmen aus dem Gebiet der Teilchenphysik. Während Cavalieris Würfel für das lange Zeit als gültig angesehene Konzept des Euklidischen Raums steht, verweist der Mikrokosmos der Teilchen auf andere physikalische Raummodelle, wie sie auch als Konsequenz aus der Relativitätstheorie entstanden sind. Der lineare Raum Euklids wich einem Konzept, das von einem gekrümmten Raum ausgeht, in dem Licht durch die Anziehungskraft großer Massen gebogen wird. "Bended Sight" versinnbildlicht dieses Nebeneinander, das erhebliche psychologische und philosophische Fragen aufzuwerfen vermag. Zugleich ist es eine Würdigung der ästhetischen Dimension der Veranschaulichung dieser mathematischen und physikalischen Phänomene, die durchaus im Sinne der Wunderkammer als ein Faszinosum zu begreifen sind.

T.W. Kuhn, Tiergarten im August 2015

Biografie

 www.felicitasrohden.com

Felicitas Rohden studierte von 2002 bis 2008 bei A.R. Penck, Rita McBride und Georg Herold an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Sie realisierte mehrere Einzelausstellungen und nahm an zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen teil. Residenzstipendien führten sie unter anderem nach São Paulo und Istanbul. Seit 2015 arbeitet sie als Dozentin an der Kunsthochschule Sint–Lucas in Antwerpen. Felicitas Rohden lebt und arbeitet in Düsseldorf und Brüssel.

Jagla Ausstellungsraum 
Hansaring 98
50670 Köln 
 www.jagla-ausstellungraum.de 
Öffnungszeiten 
Donnerstag & Freitag 15 - 18 Uhr,
Samstag 13-16 Uhr & nach Vereinbarung


 Ausstellungsansichten:








 
Fotos: Thomas Köster

Dienstag, 14. April 2015

The Price of Wisdom is above Rubies







Kunstaktion am Ebertplatz / Passage, Köln
Freitag 17.4.2015 - 19:00 bis 22:00 Uhr

"The Price of Wisdom is above Rubies"

mit 
Israel Aten
Magdalena Kita
Nesha Nikolic
Arjan Stockhausen

Die von Ihsan Alisan kuratierte Kunstaktion entzieht sich als Intervention im öffentlichen Raum institutionellen Zwängen und verwandelt eine Transitzone spätmoderner Verkehrsarchitektur in einen Spielort zeitgenössischer Kunst. Unterhalb des hexagonalen Okulus, im Untergrund des Fußgängern zugewiesenen Raums, findet eine außergewöhnliche Hängung der künstlerischen Arbeiten statt, die sich konventionellen Rezeptionsschemata ebenso entzieht, wie der Ökonomisierung geistiger Werte.

Thomas W. Kuhn



English:

Art Event, Ebertplatz/Passage, Cologne
Friday, 4.17.2015 - 19:00-22:00hrs

 "The Price of Wisdom is above Rubies"

with
Israel Aten
Magdalena Kita
Nesha Nikolic
Arjan Stockhausen

The art event curated by Ihsan Alisan, defies itself as an intervention in the public space of institutional constraints and transforms a transit zone of post-modern transportation architecture to a stage of contemporary art. Below the hexagonal oculus, in the subway, the space designated for the pedestrians an exceptional hanging of works of art takes place, which defy conventional reception patterns as well as the ecomomics of intellectual values.

Thomas W. Kuhn




Ausstellungsansichten:

















Fotos: Martin Plüddemann  

Montag, 13. April 2015

VOYAGE MEZZANINE






Voyage Mezzanine

Eine Ausstellung auf Reisen

Vom 1.-31. Mai findet im neu eröffneten Künstlerprojektraum „Temporary Artspace“ in Berlin Charlottenburg eine Gruppenausstellung mit fünf Künstlern aus Berlin, Ruhrstadt, Augsburg und München statt. Die von den Initiatoren Stefan Becker Schmitz und Yury Kharchenko als Wanderausstellung konzipierte Schau vereint künstlerische Positionen verschiedener Disziplinen wie Malerei, Installation, Zeichnung und StreetArt. Bei aller Heterogenität der Künstler verbindet sie dennoch eine Gemeinsamkeit: Die meist narrativen Motive werden durch die verwendeten Materialien verfremdet.
Dadurch findet ein Transfer statt, in dem die Motive nicht die Bilddominanz behalten, sondern der Schaffungsprozess als komplementäre und poetische Schöpfung sichtbar wird. Darüber hinaus vernetzen sich die Künstler mit Besuchern und Ausstellungsmachern in einem offenen Dialog am jeweiligen Ausstellungsort.
Für die erste Ausstellung im Mai konnte der Kurator Ihsan Alisan in Zusammenarbeit mit
Jagla Ausstellungsraum, Köln, gewonnen werden.

Weitere Stationen der Ausstellung sind in Düsseldorf und Rotterdam geplant.

Beteiligte Künstler

Yury Kharchenko (Berlin), Johannes Lotz (München), Daniel Man (Augsburg),
Becker Schmitz (Ruhrstadt), Markus Willeke (Berlin)

Ort: Temporary Artspace, Brandenburgische Str. 19, 10707 Berlin (Charlottenburg),

Temporary Artspace wird ab dem 01. Mai 2015 als Künstlerprojektraum betrieben.

Eröffnung: Freitag, 1. Mai 2015, 19 Uhr

Ausstellungsdauer: 02. Mai – 31. Mai 2015.
Kontakt: Ihsan Alisan 0151 - 50568619, ihsan.alisan@gmail.com

https://www.facebook.com/VoyageMezzanine
http://www.voyagemezzanine.tumblr.com


Ausstellungsansichten:








Fotos: Markus Willeke

Schlaraffenland Neukölln





Schlaraffenland Neukölln 
Ein Wochenende lang zeitgenössische Kunst im Reuterkiez

Vom 1. bis zum 3. Mai 2015 findet im Künstlerprojekt HilbertRaum eine Gruppenausstellung mit 26 beteiligten Künstlern aus Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Los Angeles statt. Mit konzentrierten und meist kleinformatigen Arbeiten bildet die Ausstellung eine Fortsetzung der Schau "Schlaraffenland", die vom 4. bis zum 5. Oktober 2014 mit großem Publikumszuspruch in der Alten Börse Marzahn stattfand. Die von Ihsan Alisan kuratierte Ausstellung vereint erneut ein breites Spektrum künstlerischer Medien der zwischen 1928 bis 1989 geborenen Künstler. Wie Marzahn im Ostteil der Stadt steht Neukölln, im Westteil Berlins, für den unübersehbaren urbanen, sozialen und kulturellen Wandel der letzten Jahre: Inspiration und Herausforderung zugleich. In Berlin künstlerisch zu arbeiten oder auszustellen erzwingt den Dialog mit der konkreten Umgebung und die Überprüfung kreativer Ideale. "Schlaraffenland Neukölln" öffnet sich aus künstlerischer Perspektive in aller Offenheit erneut diesem Zwiespalt zwischen Utopie und Dystopie ­– zwischen Begegnung und Verdrängung, wo liegt da der Ort der Kunst?

Beteiligte Künstler

Ali Altin (Düsseldorf) • Christian Awe (Berlin) • Jordan K. Artmaster (Frankfurt/Main) • Arno Beck (Berlin) • Kurt von Bley (Berlin) • Peter Vincent Causemann (Düsseldorf) • Ellen DeElaine (Berlin) • Jay Gard (Berlin) • Hannah van Ginkel  (Berlin) • Lukas Glinkowski (Berlin) • Jochen Goerlach (Düsseldorf) • Dimitri Horta (Zurüch) • Ulrike Kazmaier (Düsseldorf) • Thomas W. Kuhn (Berlin) • Patrizia Lohmann (Düsseldorf) • Mike MacKeldey (Berlin) • Claudia Marcela Robles  (Düsseldorf) • Sandra Schlipkoeter (Berlin) • JST.Schmucki (Berlin) • Alexander Skorobogatov (Berlin) • Lisa C Soto (Los Angeles) • • Johannes Vetter (Berlin) • Martin Hakan Weigl (Frankfurt/Main) • Max Weinberg (Frankfurt/Main) • Vittorio Zambardi (Berlin)



Ort: HilbertRaum, Reuterstraße 31, 12047 Berlin (Neukölln), http://www.hilbertraum.org
Der HilbertRaum wird seit dem 16.1.2015 mit 14 Beteiligten als Künstlerprojekt betrieben.
Preview: Freitag, 1. Mai 2015, 17 bis 22 Uhr
Eröffnung: Samstag, 2. Mai 2015, 17 bis 22 Uhr
Öffnungszeiten:  Samstag, 2. Mai, 14 bis 22 Uhr und Sonntag, 3. Mai, 14 bis 20 Uhr
Kontakt: Ihsan Alisan 0151 - 50568619, ihsan.alisan@gmail.com, 
Website: facebook.com/schlaraffenland.kunst